Schon lange stand auf meiner Liste ein Besuch im Norden Magdeburgs. Jetzt war ich vor Ort, um euch über den aktuellen Stand der Arbeiten im Kannenstieg berichten zu können.
Die MVB baut entlang der Johannes-R.-Becher-Straße eine gut einen Kilometer lange Straßenbahntrasse. Dieser Teil wird als Bauabschnitt 6 bezeichnet. Wo bisher die Busse der Linie 69 sich durchs Wohngebiet geschlängelt haben, werden zukünftig die Straßenbahnen der Linien 1 und 8 den Verkehr übernehmen. Die MVB plant, vier neue Straßenbahnhaltestellen zu bauen. Mit der Linie 1 kann man dann wie heute zur Lübecker Straße und zur Kastanienstraße fahren. Die Linie 8 soll die schnelle Verbindung zum Hauptbahnhof und in die Innenstadt über die Neubaustrecke zum Hermann-Bruse-Platz im Neustädter Feld übernehmen.
Bei Einfahrt in das Wohngebiet sieht man schon von weitem die rot-weißen Baken am Straßenrand und die Bagger, die sich durch die Straße „fressen“. Bis zum Hanns-Eisler-Platz, das Zentrum des Viertels, sind allerdings keine Einschränkungen durch die Bauarbeiten ersichtlich. In diesem Bereich soll erst später, voraussichtlich im kommenden Jahr, begonnen werden.
Vom Hanns-Eisler-Platz bis zum Buswendeplatz Kannenstieg hingegen sind die Baumaschinen im Einsatz. Im gesamten Bereich werden und wurden schon Versorgungsleitungen wie Strom- und Telefonleitungen, Gas- und Wasserrohre um verlegt. Dies ist sehr zeitaufwendig. Doch wozu das Ganze? Immerhin wird doch eine Straßenbahntrasse gebaut? Eine einfache Erklärung: Unter den Schienen sollten sich keine wichtigen Leitungen befinden bzw. sollten diese nur punktuell gequert werden. Denn im Reparaturfall oder für turnusmäßige Inspektionen müssen die Fachleute an diese auch heran kommen können. Es wäre unsinnig, wenn dafür die Schienen wieder rückgebaut werden müssten. Einige vorhandene Leitungen liegen zudem für den neuen Straßenaufbau auch nicht tief genug, sodass sie verlegt werden müssen.
Die Wege im Wohngebiet sind durch die Bauarbeiten etwas beschwerlicher geworden. Oftmals schlängelt sich der Fußweg von links nach rechts und wieder von rechts nach links an den Bauarbeitern vorbei. Abschnittsweise ist das Parken noch erlaubt.
Derzeit sind die Bauarbeiter auch dabei, den neuen Aufbau der Straße herzustellen. Randsteine und Borde sind bereits gesetzt. Mit dem Bau der Straßenbahntrasse werden nämlich auch neue Fußwege und Parktaschen angelegt.
Einen guten Eindruck, wie alles Mal aussehen soll wenn es fertig ist, erhält man am Ende der Johannes-R.-Becher-Straße. Im Kurvenbereich sind bereits die Fußwege saniert und neue sparsame LED-Straßenlaternen gesetzt worden. Die Stolperfallen im Weg gehören damit der Vergangenheit hat. Im Randbereich sieht man schon, wo die Reise hingeht – pardon – die Straßenbahn mal langfahren soll.
Auch die Wendeschleife ist gut erkennbar. Diese hat eine ziemlich große Ausdehnung, die wiederum Sinn macht, da ein Parkplatz in der Mitte integriert werden soll. Die Fundamente für die Maste für die Oberleitung der Straßenbahn sind ebenfalls gesetzt.Der aufmerksame Fußgänger wird es bemerkt haben: Am Rande der Straße ist am Fußweg ein barrierefreie Haltestelle für den Bus entstanden. Diese wird zurzeit noch nicht genutzt, denn die Linie 69 fährt eine Umleitung über die Helene-Weigel-Straße und über die Straße Kannenstieg. Für den Nachtverkehr und im Falle von Schienenersatzverkehr wird diese Haltestelle jedoch benötigt. Aber erst, wenn die Johannes-R.-Becher-Straße wieder komplett freigegeben werden kann.
Und wann werden nun die Gleise verlegt? Dies ist eine häufig gestellte Frage. Die Gleise kommen fast zum Schluss, wenn alle Leitungen verlegt und der neue Aufbau der Straße vorbereitet ist. Im kommenden Jahr soll es soweit sein.
Dies soll es an dieser Stelle erst einmal gewesen sein.