Bisher gibt es in Magdeburg nur eine Nord-Süd-Strecke für die Straßenbahn. Mit einer leistungsstarken zweiten Nord-Süd-Verbindung wollen wir noch mehr Stadtteile und Anwohner Magdeburgs an das Straßenbahnnetz anschließen. Viele Busverbindungen können im Gegenzug eingestellt werden.

Seit den 1990er-Jahren wird aus einer Vision Wirklichkeit: Mit der Grundsatzentscheidung des Magdeburger Stadtrats am 6. Mai 1999 wurden wir beauftragt, die Planungen für die Erweiterung des Straßenbahnnetzes auf den Weg zu bringen. Bis zum Jahr 2024 sollen die Stadtteile Kannenstieg, Birkenweiler, Neustädter Feld und Reform an das Straßenbahnnetz angeschlossen werden. Zudem soll eine Süd-West-Querung zwischen Neu-Olvenstedt, Stadtfeld, Sudenburg, Leipziger Straße und Buckau entstehen.

Die 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn besteht konkret aus einem neuen Nordast, einem Südast und der Süd-West-Querung. Unser Ziel: Die Reisezeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt und in die benachbarten Stadtteile sollen sinken und weniger Umstiege zwischen Bus und Straßenbahn als bisher sollen dafür sorgen, dass mehr Fahrgäste mit uns fahren. Die Straßen sollen somit vom Autoverkehr entlastet werden.

Vor dem Hintergrund der immer älter werdenden Gesellschaft bekommt außerdem die neu gewonnene barrierefreie Mobilität eine besonders große Bedeutung. Alle 37 neuen Haltestellen, die wir bauen, werden mit einem Bahnsteig versehen, so dass alle Fahrgäste bequem und sicher stufenlos in die Straßenbahn einsteigen können. Davon profitieren insbesondere auch Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, wie z. B. Rollstuhlfahrer.

Nach Fertigstellung aller Bauabschnitte werden ca. 5.000 zusätzliche Fahrten täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt und damit die Umwelt vom PKW-Verkehr entlastet. Mehr als 1.000 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 werden pro Jahr eingespart. Durch begleitende stadtgestalterische Maßnahmen in den durch die Straßenbahn neu bedienten Stadtteilen steigt die Lebensqualität für die Einwohner.